Trumps Pläne für die amerikanische Handelspolitik bergen Risiken für alle

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Blick auf die Finanzmärkte 22.11.2024

Trumps Pläne für die amerikanische Handelspolitik bergen Risiken für alle

ODDO BHF4 Minuten

 

Prof. Dr. Jan Viebig CIO ODDO BHF SE

 

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs standen die Vertiefung der internationalen Wirtschaftsbeziehungen und der Abbau von Handelshemmnissen im Mittelpunkt der Außenwirtschaftspolitik. Gerade die westlichen Industrieländer drängten mit multilateralen Konzepten wie dem GATT und der WTO auf die Öffnung des Welthandels. Doch der Wind hat in den vergangenen Jahren gedreht. Die Angst vor wirtschaftlichen Abhängigkeiten von China und die Sorge um den möglichen Verlust der technologischen und politischen Führungsrolle veranlassen die Länder der westlichen Welt vermehrt, die Vorteile und Risiken des freien Welthandels zu überdenken. Und nicht zuletzt lässt sich mit dem „Schutz heimischer Arbeitsplätze“ gegenüber den oft als unfair wahrgenommenen ausländischen Wettbewerbern bei Wählern auf beiden Seiten des politischen Spektrums Punkte sammeln.

 

Der Prozess der „De-Globalisierung“ dürfte mit der Wahl Donald Trumps zum nächsten US-Präsidenten weiter Fahrt aufnehmen. Denn Importzölle sind für Donald Trump die Antwort auf fast alles – sie ersetzen Steuereinnahmen, treiben das Wachstum an, sorgen für Sicherheit und bestrafen nicht-willfährige Handelspartner oder Unternehmen. Seine Pläne sehen vor, alle Einfuhren in die USA mit Zöllen in Höhe von 10 oder sogar 20 Prozent zu belasten. Wo die US-Regierung unfairen Wettbewerb vermutet, könnten auch höhere „Strafzölle“ verhängt werden. Und Produkte aus China sollen generell mit einem Zollsatz von mindestens 60 Prozent belegt werden.

 

Diese Pläne übertreffen die Maßnahmen aus Trumps erster Amtszeit um ein Vielfaches. Nach Schätzungen von Maurice Obstfeld und Kimberly Clausing in einer Veröffentlichung des Peterson Institute for International Economics (PIIE) vom Oktober 2024 würden die neuen Zölle mehr als 8-mal so viele Importe treffen wie die Maßnahmen der ersten Trump-Regierung.  Importe im Wert von 3,1 Billionen US$ wären betroffen, wenn Trump seine Ankündigungen wahr macht.[1]

 

Wie wirken sich Zölle aus? In einer theoretischen Idealwelt führen Importzölle dazu, dass die Preise für den Importeur um den Zollsatz steigen. Dadurch ergeben sich für das Importland Wohlfahrtsverluste, da die Konsumenten eine geringere Menge an Güter zu höheren Preisen beziehen. Die Importe werden zurückgedrängt, während die relativ teure und damit ineffizientere inländische Produktion ausgeweitet wird. Das Ergebnis ist eindeutig: Mit Importzöllen schadet sich ein Land selbst. Wenn es sich bei dem Importeur allerdings um ein großes Land wie die USA handelt, ist das Ergebnis nicht mehr ganz so eindeutig, denn zwischen der importierenden Volkswirtschaft und dem Rest der Welt ergeben sich Wechselwirkungen. Die Erhebung von Zöllen in den USA schlägt sich dann auch bei Exporteuren und im Rest der Welt erheblich nieder.


 


 

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