Frankreichs neue Regierung steht vor schwierigen Entscheidungen

Nachrichten

Blick auf die Finanzmärkte 27.09.2024

Frankreichs neue Regierung steht vor schwierigen Entscheidungen

ODDO BHF4 Minuten


 

Christian von Hiller

Investment Office PWM

 

 

Stephan Rieke

Investment Office PWM

 

 

 

Eine schwierige Aufgabe wartet bereits auf die neue Regierung von Premierminister Michel Barnier. Mit seiner Ernennung hatte sich Präsident Emmanuel Macron für einen konservativen Politiker mit breitgefächerter Erfahrung entschieden, der sich in Paris wie auch in Brüssel auf hohen Posten bewährt hatte. Europaweite Anerkennung erhielt der 73 Jahre alte Barnier, als er von Oktober 2016 bis März 2021 für Brüssel die Verhandlungen über den Austritt Großbritanniens aus der EU mit großem Geschick führte.

 

Nun muss Barnier den Haushaltsplan für das kommende Jahr 2025 durch die Nationalversammlung bekommen, ohne sich auf eine gesicherte Mehrheit der Abgeordneten stützen zu können. Dabei hat er eine schwierige Haushaltslage von seinen Vorgängerregierungen übernommen. Die Staatsverschuldung ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Zu Macrons Amtsantritt im Jahr 2017 lag sie bei 2,3 Billionen Euro, im Jahr 2023 bei 3,1 Billionen Euro. Damit hat Frankreich Italien als das EU-Land mit der absolut höchsten Staatsverschuldung abgelöst. Einer Projektion der Vorgängerregierung zufolge wird die Verschuldung bis zum Jahr 2029 auf fast 4 Billionen Euro steigen.

 

Aussagekräftiger als die absolute Höhe der Schulden ist die Schuldenquote, bei der die Staatsverschuldung ins Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) gesetzt wird. Danach lag die Schuldenquote Frankreichs im Jahr 2017 bei 98,1 Prozent und im vergangenen Jahr 2023 bei 110,6 Prozent. Bis zum Jahr 2029 wollte der nun abgelöste Finanzminister Bruno Le Maire die Schuldenquote bei 115,2 Prozent stabilisieren. Damit liegt Frankreich weit über der Schuldenobergrenze von 60 Prozent des BIP. Auch das öffentliche Defizit lag 2023 mit 5,5 Prozent über der Maastricht-Obergrenze von 3 Prozent. Am 21. Juni hat die EU-Kommission ein offizielles Defizitverfahren eingeleitet. Bis November wird die Kommission Empfehlungen aussprechen, auf der Basis der Vorschläge, die Barnier bis dahin Brüssel unterbreiten wird.

 

Mit der Erwartung weiter sinkender Zinsen im Euroraum ist auch die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen (OAT) in den vergangenen Wochen zurückgegangen. Von 3,31 Prozent Anfang Juli 2024, nach der ersten Runde der Parlamentswahlen, ist sie auf bis zuletzt 2,90 Prozent gesunken (siehe Abbildung 1). Das bringt mittelfristig eine gewisse Erleichterung. Die Rendite liegt aber deutlich über der zehnjähriger Bundesanleihen, die aktuell mit 2,15 Prozent rentieren. Damit beträgt der Renditeunterschied zwischen deutschen und französischen Staatsanleihen mit zehnjähriger Restlaufzeit rund 75 Basispunkte. Dieser Zinsaufschlag gegenüber deutschen Anleihen hatte sich im Juni kräftig um etwa 25 Basispunkte ausgeweitet und hat sich seither nur zeitweise etwas eingeengt. Die Skepsis der Marktteilnehmer hinsichtlich der politischen Situation in Frankreich ist weiterhin ausgeprägt.

 

 

(...)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

WICHTIGE INFORMATION

 

Dieses vertrauliche Dokument ist nur für Sie bestimmt Es darf weder insgesamt, noch in Teilen reproduziert, weitergegeben oder veröffentlicht werden. Insbesondere ist dieses Dokument nicht für Kunden oder andere Personen mit Sitz, Wohnsitz, gewöhnlichem Aufenthaltsort oder Greencard in bzw für die USA, Kanada oder anderen Drittstaaten bestimmt und darf nicht an diese Personen weitergegeben bzw. in diese Länder eingeführt oder dort verbreitet werden.

Diese Publikation ist eine Kundeninformation der ODDO BHF SE (nachfolgend „ODDO BHF“) im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes. Das Dokument wurde durch die ODDO BHF erstellt, um Kunden bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen und dient ausschließlich Informationszwecken. Es handelt sich hierbei um Werbung und nicht um eine Finanzanalyse. Das Dokument wurde nicht unter Einhaltung der Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt und die in diesem Dokument enthaltenen Informationen unterliegen nicht dem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen.

Weder dieses Dokument noch irgendeine in Verbindung hiermit gemachte Aussage stellt ein Angebot, eine Aufforderung oder eine Empfehlung zum Erwerb oder zur Veräußerung von Wertpapieren dar. Insbesondere berücksichtigt dieses Dokument nicht Ihre persönlichen Umstände und Verhältnisse und ist somit für sich allein genommen weder dazu geeignet noch dazu bestimmt, eine individuelle anleger und anlagegerechte Beratung zu ersetzen.

Soweit in dem Dokument Meinungen Dritter wiedergegeben werden, sind diese Positionen nicht notwendigerweise in Einklang mit den Positionen der ODDO BHF und können diesen ggf. sogar widersprechen.

Diese Präsentation enthält Informationen, die wir für verlässlich halten, für deren Verlässlichkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Die ODDO BHF übernimmt weder eine rechtliche Verbindlichkeit, noch garantiert sie die Aktualität, Vollständigkeit und Fehlerfreiheit des Inhalts Zusätzlich ist die ODDO BHF nicht verpflichtet, den Inhalt zu aktualisieren, an Änderungen anzupassen oder zu vervollständigen.

Die ODDO BHF oder mit der ODDO BHF verbundene Unternehmen können mit Emittenten von in diesem Dokument genannten Finanzinstrumenten in einer Geschäftsverbindung stehen (z.B. als Erbringer oder Bezieher von Wertpapierdienstleistungen oder Wertpapiernebendienstleistungen, etwa im Bereich des Investmentbankings). Die ODDO BHF oder mit der ODDO BHF verbundene Unternehmen, können im Rahmen solcher Geschäftsverbindungen Kenntnis von Informationen erlangen, die in diesem Dokument nicht berücksichtigt sind. Darüber hinaus können die ODDO BHF oder mit der ODDO BHF verbundene Unternehmen Geschäfte in oder mit Bezug auf die in diesem Dokument angesprochenen Finanzinstrumente getätigt haben (insbesondere solche im Rahmen der Finanzportfolioverwaltung für andere Kunden). Für nähere Informationen zu möglichen Interessenkonflikten wenden Sie sich bitte an Ihren zuständigen Ansprechpartner.

Alle innerhalb des Dokuments genannten und ggf durch Dritte geschützten Marken und Warenzeichen unterliegen uneingeschränkt den Bestimmungen des jeweils gültigen Kennzeichenrechts und den Rechten der jeweiligen eingetragenen Eigentümer. Allein aufgrund der bloßen Nennung ist nicht der Schluss zu ziehen, dass Markenzeichen nicht durch Rechte Dritter geschützt sind.

Vergangene Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für die Zukunft. Einige Aussagen dieses Dokuments sind in die Zukunft gerichtet. Derartige Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklung. Diese Aussagen basieren auf aktuellen Einschätzungen und unterliegen Risiken und Unwägbarkeiten, welche die aktuellen Resultate grundlegend verändern können. Bei bestimmten Finanzinstrumenten kann es zu einem Totalverlust kommen und der Verlust kann das eingesetzte Kapital sogar übersteigen Wechselkursbewegungen können den Wert eines Investments erhöhen oder senken und manche Finanzinstrumente können eingeschränkt liquide oder illiquide sein.

Die ODDO BHF untersteht der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Graurheindorfer Straße 108, 53117 Bonn und Marie-Curie-Straße 24-28, 60439 Frankfurt am Main sowie der Europäischen Zentralbank, Sonnemannstraße 20, 60314 Frankfurt am Main.

ODDO BHF erbringt weder rechtliche noch steuerrechtliche Beratungsleistungen. Soweit solche Gesichtspunkte berührt werden, handelt es sich ausschließlich um allgemeine Meinungsäußerungen oder Anregungen, die eine Einschätzung der ODDO BHF zum Zeitpunkt der Publikation wiedergeben. Wir empfehlen Ihnen, rechtliche und steuerliche Berater hinzuziehen, insbesondere zum Zweck der Überprüfung der Geeignetheit bestimmter Produkte.

 

© 2024, Herausgeber: ODDO BHF SE, Gallusanlage 8, 60329 Frankfurt am Main. Alle Rechte vorbehalten.

 

Partager

Nachrichten

Geldpolitik, Kapitalmarkt und Investmentstrategie in 2025 Blick auf die Finanzmärkte 13.12.2024

Geldpolitik, Kapitalmarkt und Investmentstrategie in 2025

Das geldpolitische Jahr endet mit den Sitzungen der großen Notenbanken kurz vor Weihnachten. Die EZB hat am Donnerstag den Leitzins – den Einlagensatz – nochmals um 25 Basispunkte auf jetzt 3,00 Prozent gesenkt.

Europäischer Exzeptionalismus? Blick auf die Finanzmärkte 11.12.2024

Europäischer Exzeptionalismus?

Die Divergenz zwischen den USA und Europa dürfte auch im Jahr 2025 das marktbestimmende Thema sein. Dahinter steht ein bereits viele Jahre anhaltender Trend, dem man sich nicht entgegenstellen konnte: der Exzeptionalismus, also die Ausnahmestellung der USA. Ende November erreichte der S&P 500 auf absoluter Basis seinen sechzigsten Tageshöchststand in diesem Jahr.

Anlegern steht ein Jahr mit vielen Unwägbarkeiten bevor Blick auf die Finanzmärkte 11.12.2024

Anlegern steht ein Jahr mit vielen Unwägbarkeiten bevor

Die politischen Risiken rund um den Globus haben sich im zu Ende gehenden Jahr ungewöhnlich stark gehäuft. Und auch im kommenden Jahr dürften die geopolitischen und geoökonomischen Unwägbarkeiten nicht abnehmen.