Prof. Dr. Jan Viebig CIO ODDO BHF SE
Den amerikanische Technologiesektor durchlief am Montag ein heftiges Beben. Insgesamt verlor der S&P 500 im Verlauf des Tages fast 800 Mrd. US-Dollar seiner Marktkapitalisierung. Die Verluste konzentrieren sich auf den Technologiesektor, insbesondere die Halbleiterherstellung, KI-Infrastruktur und Datencenter. Der mit Abstand größte einzelne Verlierer nach Marktkapitalisierung war der KI-Gewinner Nvidia mit einem Rekordeinbruch um 17 Prozent, fast 600 Mrd. US-Dollar.
Auslöser des Bebens war ein vergleichbar kleines chinesisches KI-Unternehmen namens „DeepSeek“, mit einem freundlichen Wal im Logo. DeepSeek hatte am Montag zuvor eine neue Version seines KI-Modells R1 vorgestellt, das im Verlauf der Woche zunehmend Aufmerksamkeit auf sich zog. In den App Stores beispielweise sprang die mobile DeepSeek-App weltweit in die Top-Position und überholte sogar ChatGPT. In Wettbewerben schnitt DeepSeek V3 besser ab als Llama 3.1405B (Meta), GPT 4o (Open AI) oder Qwen 2.5 72B (Alibaba). Das R1-Modell scheint sogar an die Leistungsfähigkeit des o1-Modells von Open AI, das derzeit als State of the Art gilt, heranzureichen.[i]
Was versetzt die Märkte daran in helle Aufregung? Entscheidend ist, dass das Modell die guten Ergebnisse mit sehr viel geringerem Rechenaufwand und damit zu deutlich geringeren Kosten zu erreichen scheint. In den Medien werden vielfach Kosten von rund 5 Millionen US-Dollar zitiert. Diese Zahl war aber wohl auf das Training des V3-Modells bezogen. Sie umfasst nach Einschätzung verschiedener Fachleute nicht die gesamten Kosten. Ein zweiter Aspekt ist, dass das chinesische Unternehmen für Training und Prozess nach eigenen Angaben nicht die leistungsfähigsten Chips des NVIDIA-Sortiments nutzen konnte, sondern die schwächeren H800-Grafikprozessoren. Das alles spricht dafür, dass das DeepSeek-Modell sehr effizient arbeitet. Das sind angesichts des wachsenden Bedarfs an Rechenleistung, der Preise der Chips und der explodierenden Energiekosten der Datencenter wichtige Faktoren.
Die Entwicklung von DeepSeek ist kein technologischer Quantensprung, so scheint es, sondern ein kluger und kreativer Einsatz von grundsätzlich bekannten Techniken. DeepSeek zeigt, dass Not (fehlende Verfügbarkeit der leistungsfähigsten Prozessoren) erfinderisch macht und dass der technologische Fortschritt im Bereich der Künstliche Intelligenz rasch und manchmal auch sprunghaft verlaufen kann. Die Marktreaktion auf die Veröffentlichung des DeepSeek-Modells war von der plötzlichen Angst geprägt, dass der Trend zu immer mehr Rechenleistung und -kapazität gebrochen sein könnte. Entsprechend konzentrierten sich die Verluste an den Märkten auf Hersteller von KI-Halbleitern, Datencenter (v.a. Cloud Service Provider) und damit verbundene Unternehmen.
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