Das geldpolitische Jahr endet mit den Sitzungen der großen Notenbanken kurz vor Weihnachten. Die EZB hat am Donnerstag den Leitzins – den Einlagensatz – nochmals um 25 Basispunkte auf jetzt 3,00 Prozent gesenkt.
Die Divergenz zwischen den USA und Europa dürfte auch im Jahr 2025 das marktbestimmende Thema sein. Dahinter steht ein bereits viele Jahre anhaltender Trend, dem man sich nicht entgegenstellen konnte: der Exzeptionalismus, also die Ausnahmestellung der USA. Ende November erreichte der S&P 500 auf absoluter Basis seinen sechzigsten Tageshöchststand in diesem Jahr.
Die politischen Risiken rund um den Globus haben sich im zu Ende gehenden Jahr ungewöhnlich stark gehäuft. Und auch im kommenden Jahr dürften die geopolitischen und geoökonomischen Unwägbarkeiten nicht abnehmen.
Die Wahlen zur französischen Nationalversammlung vom 7. Juli 2024 haben Frankreich politisch handlungsunfähig gemacht. Das Parteienbündnis der Mitte („Ensemble“) mit 163 Sitzen verfügt selbst in Verbindung mit den Republikanern (66 Abgeordnete) über keine parlamentarische Mehrheit (289 Abgeordnete).
Der Niedergang der deutschen Wirtschaft wird in den Medien breit diskutiert. Manche Volkswirte empfehlen Unternehmern unverhohlen, Deutschland zu verlassen und sich einen anderen Standort zu suchen.
Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs standen die Vertiefung der internationalen Wirtschaftsbeziehungen und der Abbau von Handelshemmnissen im Mittelpunkt der Außenwirtschaftspolitik. Gerade die westlichen Industrieländer drängten mit multilateralen Konzepten wie dem GATT und der WTO auf die Öffnung des Welthandels.
Die Neuwahlen in Deutschland und eine mögliche politische Umorientierung dürften die schwierige Situation der deutschen Wirtschaft nicht von heute auf morgen grundlegend verändern. Strukturelle Veränderungen brauchen Zeit.
Nach der vorgezogenen Wahl am 23. Februar 2025 werden CDU und CSU voraussichtlich die stärkste Fraktion im Bundestag stellen. Die Union liegt nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa vom Anfang der Woche aktuell bei 32 Prozent.