KI x Gesundheit: Welche Möglichkeiten ergeben sich?

Blick auf die Kapitalmärkte
03.11.2025
3 Minutes

Ein strukturelles Thema, bei dem Sie Marktchancen sehen, ist der Einsatz künstlicher Intelligenz im Gesundheitsbereich. Können Sie das kurz näher erläutern?

Es gibt Experten, die im Gesundheitsbereich den wesentlichen Anwendungsbereich von künstlicher Intelligenz sehen, und insbesondere der Superintelligenz, die schon bald Realität werden könnte. Dieser Einschätzung würden wir im Wesentlichen zustimmen, und zwar aus folgenden Gründen:

1. Künstliche Intelligenz basiert auf Daten, und Daten aus dem menschlichen Körper sind die größte Datenbank der Welt;

2. Äußerungen führender Köpfe der KI-Branche (Jensen Huang, Gründer von Nvidia, Sergey Brin, Mitbegründer von Google, Dario Amodei, Mitbegründer von Anthopic) haben dies in den letzten Monaten einhellig bestätigt;

3. Die Arbeit von Alphafold an Proteinstrukturen eröffnet neue Wege zu individuelleren Therapien für zahlreiche Krankheiten;

4. Mit KI dürften sich im Gesundheitswesen nicht nur Korrelationen, sondern auch Kausalitäten nachweisen lassen, insbesondere in der Genomik;

5. In den westlichen Gesundheitssystemen könnten mit KI erhebliche Einsparungen möglich werden – ein Beispiel ist das Konzept von Value-based Care (wertbasierter Gesundheitsversorgung) in den USA.

Was macht dieses Thema so viel versprechend?

Dieses Thema ist Teil eines größeren Trends, der von DeepSeek in Gang gesetzt wurde. Davon profitieren Unternehmen, die KI nutzen (im Gegensatz zu jenen, die KI ermöglichen), darunter auch der Gesundheitssektor.

Wie sieht Ihre Anlagestrategie in diesem Marktsegment aus? Was unterscheidet sie von anderen Ansätzen?

Wir verwalten unterschiedliche Themenfonds, unter anderem auch im Bereich der künstlichen Intelligenz. Der Fokus liegt dabei auf weltweit gestreuten Aktieninvestments, welche auf Subthemen mit dem höchsten Alpha-Potenzial1 und innovative Unternehmen im KI-Bereich setzen. Das Ergebnis ist ein breit über diverse Branchen gestreutes Portfolio. Auch der Gesundheitssektor ist im Portfolio vertreten. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass Aktienfonds insbesondere dem Risiko eines Kapitalverlusts und dem Aktienrisiko unterliegt.

Unsere Anlagestrategie für den Gesundheitssektor folgt dem gleichen Prinzip wie die für das Gesamtportfolio: Zunächst wird mit Hilfe künstlicher Intelligenz das Anlageuniversum definiert. Dieses wird anschließend im Einklang mit dem nachhaltigen Anlageziel des Fonds durch die Analyse von ESG-Merkmalen und CO2-Daten eingegrenzt. Im nächsten Schritt filtert das Portfoliomanagement-Team die verbleibenden Titel anhand quantitativer Kriterien und nimmt eine eingehende Fundamentalanalyse vor, um die 30 bis 60 überzeugendsten Titel auszuwählen.

Unsere Strategie im Gesundheitssektor lässt sich wie folgt zusammenfassen:

  • Wir setzen vor allem auf Titel aus den USA, da es unserer Meinung nach dort die meisten innovativen Unternehmen mit kompetenten Managern und qualifizierten Forschungsteams gibt;
  • Wir diversifizieren über alle Segmente des Gesundheitssektors (wie zum Beispiel Krankenversicherung, Medizintechnik, Biowissenschaften, Pharma und Biopharma), meiden jedoch Biotech-Unternehmen, deren Produkte noch keine Marktreife erreicht haben und die wir daher als nicht investierbar betrachten;
  • Wir kombinieren kleine, hochinnovative Unternehmen mit defensiveren Weltmarktführern.

Welches sind die Hauptrisiken in diesem Bereich? Und wie steuern Sie diese?

Wir haben folgende Risiken identifiziert und tragen diesen in unserem Ansatz entsprechend Rechnung:

1. Geografisches Risiko: wir haben uns entschieden, nicht in China (zum Schutz vor der Regulierung in diesem Sektor) und nur in geringem Umfang in Europe zu investieren (wo wir nur wenige ihren Markt dominierende Unternehmen sehen);

2. Regulatorisches Risiko: Wir meiden Branchen und Unternehmen, die Gegenstand möglicher Rechtsstreitigkeiten sein könnten;

3. Risiko der Sektorrotation (z.B. Technologie- vs. Gesundheitssektor): Hier ist Flexibilität bei der Portfoliokonstruktion gefragt, um der Marktdynamik Rechnung zu tragen;

4. Mit der neuen US-Regierung verbundene Risiken, etwa durch Impfgegner oder Vorbehalte gegen das Geschäftsmodell von Pharmacy Benefit Managern, die in den USA als Vermittler Konditionen aushandeln und entscheiden, welche Medikamente in die Liste erstattungsfähiger Arzneimittel aufgenommen werden.

1: Alpha = Zusatzertrag gegenüber der Benchmark

Hauptrisiken:

Der Fonds ODDO BHF Artificial Intelligence ist im Wesentlichen den folgenden Risiken ausgesetzt: Kapitalverlustrisiko, Aktienrisiko; Risiko in Verbindung mit dem Halten von mittleren Kapitalisierungen, Volatilitätsrisiko,  Liquiditätsrisiko in Bezug auf die Basiswerte, Modellierungsrisiko, Währungsrisiko

Anleger werden gebeten, das Basisinformationsblatt und das Fondsprospekt zu lesen, um detaillierte Informationen über die Risiken zu erhalten, denen der Fonds ausgesetzt ist

Wichtige Hinweise

Dieses Dokument wurde von der ODDO BHF SE nur zu Informationszwecken erstellt. Darin enthaltene Äußerungen basieren auf den Markteinschätzungen und Meinungen der Autoren zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Diese können sich abhängig von den jeweiligen Marktbedingungen ändern. Weder dieses Dokument noch eine in Verbindung damit gemachte Aussage stellt ein Angebot, eine Aufforderung oder eine Empfehlung zum Erwerb oder zur Veräußerung von Finanzinstrumenten dar. Etwaig dargestellte Einzelwerte dienen nur der Illustration. Einzelne Aussagen sind weder dazu geeignet noch dazu bestimmt, eine individuelle anleger- und anlagegerechte Beratung durch hierfür qualifizierte Personen zu ersetzen. Bevor in eine Anlageklasse investiert wird, wird dringend empfohlen, sich eingehend über die Risiken zu erkundigen, denen diese Anlageklassen ausgesetzt sind, insbesondere über das Risiko von Kapitalverlusten.

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